Video-Technik in der FeG Gießen

Vor dem Umbau des Saals und der Technik im Sommer 2013 bestand die Videotechnik in der FeG Gießen aus zwei Projektoren (Gr. und Kl. Saal), die über DVI<->CAT-Wandler aus der Regie mit einem XGA-Signal (1024×768) gespeist wurden. Dazu kam ein Computer mit VGA-Ausgang für Grafik und Liedtexte, eine Kamera mit S-Video-Ausgang und eine ganze Reihe von Umschaltern und Format-Konvertern und einem kleinen Komposite-Video-Mischer für Text-Video-Overlays.

In der ersten Planung für den Umbau war vorgesehen dieses System einem Upgrade zu unterziehen, so dass alle Signale durchweg digital vorliegen und nicht mehr hoch- und runter skaliert und konvertiert werden muss. Während den Planungen sind wir jedoch auf die ATEM Production Switcher von Blackmagic Design aufmerksam geworden und haben uns dazu entschlossen einen ATEM 1 M/E Production Switcher als voll-integrierten Videomischer als zentrale Komponente im Videosystem einzubauen und somit auch besser für zukünftige Erweiterungen aufgestellt zu sein.

System-Übersicht

Das folgende Block-Diagramm zeigt die komplette Videotechnik im Gr. Saal in der FeG Gießen:

VideoKomponenten_2015

Hinter dem Videomischer ist eine 4×4-HDMI-Matrix (ATEN VM0404H) eingebaut, über die auf die verschiedenen Ausgänge unterschiedliche Videosignale geroutet werden können. Alle weiter entfernten Anzeigegeräte (> 20 m) sind über HDMI<->CAT-Konverter (ATEN VE800) angeschlossen.

Ein TV One VS 658 Scaler kann dazu eingesetzt werden um analoge Signale (VGA oder Video) in digitale Signale im korrekten Videoformat zu konvertieren. Neben den Ausgängen vom Videomischer (Programm und AUX 1) ist der PC-Ausgang direkt an der Matrix angelegt, so dass bei Bedarf ein HDCP-verschlüsseltes HDMI-Signal vom Computer direkt an die Anzeigegeräte (Projektoren und TVs) geroutet werden kann. Als Kamera ist eine Sony EVI-H100S Dome-Kamera installiert. Der Multiview-Ausgang des ATEM ermöglicht es alle Eingänge in das Videosystem immer unter Kontrolle zu haben.

Seit einigen Monaten haben wir zu dem einen Lenkeng LKV-373 HDMI-TCP/IP-Streamer für die Umsetzung des Live-Signals in einen IP-Video-Stream zur Anzeige auf einem TV in einem anderen Gebäudeteil eingebaut.

Videostandard im gesamten System ist 720p50 (1280×720 Pixel mit 50 Hz). Geplant war das System für den Videostandard 1080i50 und alle Komponenten unterstützen diesen Videostandard, aber die Sony-Kamera hat eine deutlich höhere Verzögerung im ausgegebenen Signal, wenn sie auf 1080i50 gestellt ist, als für den 720p50 Videostandard.

Steuerung

Alle Komponenten sind in einem Rack eingebaut, so dass die Umschalter direkt über die Köpfe auf der Vorderseite bedient werden können. Der ATEM Videomischer kann über eine Steuersoftware über den Video-PC bedient werden.

Neben dieser Standard-Bedienung wurde die Steuerung aller Komponenten über RS232-IP-Adapter oder IP-Schnittstellen direkt in einem Steuerpult zusammengefasst. So kann über ein einzelnes Pult die gesamte Videotechnik während Veranstaltungen bedient werden. Dies umfasst alle Umschalter, Projektoren, TVs, den Videomischer und den Scaler. Über das Pult kann zu dem die PTZ-Kamera direkt über eine VISCA-Schnittstelle gesteuert werden.

Auswertung

Wenn wir heute das System noch einmal aufbauen würden, würden wir einige Sachen anders machen:

Während das aktuelle System fast ausschließlich aus HDMI-Signalen besteht wäre es besser gewesen zumindest ausgangsseitig auf SDI über Koaxial-Kabel zu wechseln. Inzwischen gibt günstige SDI zu HDMI-Konverter zum Anschluss der Anzeigegeräte von diversen Herstellern in ausreichender Qualität, so dass die Vorteile in Flexibilität vor allem beim Einsatz über längere Strecken die Kosten deutlich überwiegen. Der Einsatz einer SDI-Kreuzschiene statt der 4×4-HDMI-Matrix würde zu dem die Flexibilität im Einsatz und Routing deutlich verbessern und mehr Möglichkeiten bei geringerem Aufwand für Sonderveranstaltungen ermöglichen.

Statt dem TV One Videoscaler im Regierack wäre ein Datavideo DAC-70 oder Decimator MD-HX zum Anschluss von Geräten z.B. auf der Bühne mit direkter Konvertierung zu SDI besser für unsere Anwendung.

Bilder

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